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John Dowland "Go Crystal Tears"

The First Booke of Songes (Nr. 9), 1597
(Übersetzung: Rasmus Faust)

Geht kristall'ne Tränen, gleich des Morgens Schauer und weinet süß in euer Dame Brust. Und wie der Tau die herabhängenden Blumen belebt, so lasst eure Tropfen des Erbarmens ihr Ziel erreichen, um die Gedanken meines Einsamseins zu erfrischen, das zu fest schläft, derweil ich von ihr entfernt.

Eilt, ihr ruhelosen Seufzer, und lasst euren brennenden Atem das Eis ihres harten Herzens auflösen, dessen frostige Starre wie vergessender Tod niemals meine Ödnis fühlt: doch Seufzen und Tränen ich ihr opfere, aus reinem Herzen und geduldigem Auge.

John Dowland "Come Away, Come Sweet Love"

The First Booke of Songes (Nr. 11), 1597
(Übersetzung: Rasmus Faust)

Komm hinweg, komm mein Lieb, der goldene Morgen bricht an! All die Erd, all die Luft von Liebe und Freude spricht. Lehre deine Arme zu umarmen, deine rosigen Lippen zu küssen und unsere Seelen in gegenseitiger Wonne zu vermischen! Augen wurden geschaffen für der Schönheit Anmut - schauen, bereuen der Liebe lange Qualen, verursacht von der Schönen roher Verachtung.

Komm hinweg, komm mein Lieb, der goldene Morgen schwindet, während die Sonne aus ihrem Gewölbe feurige Pfeile wirft; machen die Schatten fliegen, spielen, verweilen im Wäldchen, um dem Geheimnis der Liebe aufzuwarten. Dorthin, süßes Lieb, lass uns eilen, fliehen, sterbend vor Verlangen, beflügelt von süßer Hoffnung und himmlischem Feuer.

Komm hinweg, komm mein Lieb, schmücke nicht unnütz der Schönheit Anmut, die sich erheben soll wie der frühe Morgen; Lilien an Flusses Rand und hübsche Blumen Zyperns, frisch erblüht, verlangen keine Schönheit außer sich selbst. Zierrat nährt nur den Stolz; bereite Vergnügen, vermesse der Liebe Freude; eile, süßes Lieb', unsere ersehnte Flucht.

John Dowland "Come Again"

The First Booke of Songes (Nr. 17), 1597
(Übersetzung: Rasmus Faust)

Komm wieder, süße Liebe fordert deine Anmut heraus, die mir fällige Beglückung verwehrt - zu sehen, zu hören, zu berühren, zu küssen, zu sterben, wieder mit dir in süßem Einklang.

Komm wieder, dass ich zu trauern aufhören kann aufgrund deiner lieblosen Verachtung, einstweilen verloren und verzweifelt. Ich sitze, ich seufze, ich weine, ich werde schwach, ich sterbe in tödlicher Pein und endloser Not.

Milde Liebe, ziehe heraus deinen verwundenden Pfeil: du kannst ihr Herz nicht durchbohren, wie ich selbst erfahren musste. Durch Seufzer und Tränen heißer als deine Speere versuchte ich es, während sie für kargen Triumph lachte.

Thomas Morley "Though Philomela Lost her Love"

Canzonets or Little Short Songs to Three Voyces (Nr. 23), 1602
(Übersetzung: Rasmus Faust)

Obwohl Philomela ihr Lieb verlor, frische Noten sie trällert Ja! wieder: lalala. Er ist ein Narr, was Liebende bekunden, und geht zu singen, und in Pein zu leben: lalala.

Henry Purcell "Cupid only Throws the Dart"

Dido and Aeneas, 1677 – 1688
(Übersetzung: Rasmus Faust)

Nur Amor wirft den Pfeil, der dem Herzen des Kriegers schrecklich ist. Und nur er, der verwundet, kann den Schmerz kurieren.

Henry Purcell "If Love's a Sweet Passion"

The Fairy Queen, 1692
(Übersetzung: Rasmus Faust)

Wenn die Liebe eine süße Leidenschaft ist, warum quält sie? Wenn eine bittere, woher kommt meine Zufriedenheit? Da ich mit Freude leide, warum sollte ich klagen oder mit dem Schicksal hadern, es wäre doch vergebens? Sogar so angenehm ist die Pein, so weich der Pfeil, dass er mich ebenso verwundet wie mein Herz kitzelt.

Ich drücke sanft ihre Hand, schaue schmachtend hinab, und durch leidenschaftliche Stille tue ich meine Liebe kund. Aber Oh! wie bin ich selig, als sie sich so freundlich erweist, durch ein willentliches Versehen ihre Liebe zu zeigen. Beim Streben, es zu verstecken, enthüllt sie all ihr Feuer und unsere Augen sagen einander, was niemand zu benennen wagt.

Henry Purcell "If Music be the Food of Love"

1692 – 1695
(Übersetzung: Rasmus Faust)

Wenn Musik die Speise der Liebe ist: singe, bis ich mit Freude erfüllt bin, denn dann bewegst du meine hörende Seele mit einem Vergnügen, das niemals übersättigt. Deine Augen, deine Miene, deine Zunge verkünden, dass du ganz Musik bist.

Vergnügen dringt in Aug und Ohr, so wild ist der Rausch gewunden und all meine Sinne ergötzt, obwohl die Leckerei nur Klang ist. Unausweichlich geh ich durch deinen Zauber zugrunde, wenn Du mich nicht in deinen Armen errettest.

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